Skip to main content

OM-D E-M1 Mark III

Testbericht - Olympus OM-D E-M1 Mark III

Erster Eindruck

Als Olympus auf mich zukam um die neue OM-D E-M1 Mark III als einer der ersten in der Schweiz testen zu dürfen, freute mich das riesig. Die E-M1 war meine erste Olympus Kamera, welche ich professionell einsetzte und umso mehr war ich gespannt was nun die Version III auf dem Kasten hat. Ausgangspunkt für meinen Test und zugleich auch Vergleich ist meine OM-D E-M1X, die ich aktuell verwende. Neben den neuen Features der Kamera wollte ich herausfinden wie gut der Autofokus und die Bildqualität dank des neuen Prozessors „TruePic IX“ ist. In diesem Bericht möchte ich nicht über komplexe technische Details berichten, sondern von meinen persönlichen Erfahrungen in der Praxis erzählen.

OM-D E-M1 Mark III, ISO 800, f/2.8, 1/400s

Für meinen Test reiste ich nach Grossbritannien und machte mich auf die Suche nach den Hirschen. Diese wollte ich schon lange besser fotografieren und ich dachte warum nicht gleich mit der neuen E-M1 Mark III. Auf meiner ersten Reise konnte ich nicht alle Neuerungen der Kamera testen, dafür war die Zeit einfach zu kurz. Also musste ich mich auf das beschränken was für meine Arbeit als Wildlife Fotograf wichtig ist und was besser oder anders ist als bei meiner aktuellen Kamera.

Als ich das Sample der Olympus OM-D E-M1 Mark III zum ersten Mal in die Hand genommen habe, dachte ich an eine E-M1X im mini Format. Trotz der neuen Tasten ist die Kamera in der gewohnten E-M1 Mark II Größe und die Verarbeitung wie immer bester Olympus Qualität. Als ich aber nach meiner Reise die Bilder auf dem Rechner angeschaut habe, wurde ich eines Besseren belehrt. Die Kamera ist mehr als nur eine kleine E-M1X; etwas hat sich bei meinen Bildern getan aber dazu gleich mehr.

Bedienung

Bei den Tasten hat sich zu meiner Freude etwas geändert. Zuerst die etwas gewöhnungsbedürftige Anpassung. Neu befindet sich die Taste für das Menü oben links und nicht wie bei dem Vorgänger unten rechts. Das ist nicht weiter schlimm, ausser dass ich in den ersten Tagen dauernd auf die falsche Taste gedrückt habe. Sehr gut hingegen ist der neue Joystick der an derselben Position ist wie bei der E-M1X. Mit dem Joystick navigiere ich viel schneller durch die Autofokuspunkte und die Chance sich einmal zu vertippen sinkt stark. Die zweite Neuerung ist eine ISO Taste! Für mich ist diese Taste unverzichtbar und umso mehr freue ich mich, dass sie nun auch auf der E-M1Mark III ihren Platz gefunden hat.

Bildqualität

Wie bereits angedeutet, sah ich erst zu Hause an meinem Rechner was diese kleine Kamera wirklich kann. Meine Bilder sahen noch nie so klar und detailreich aus wie mit der E-M1 Mark III. Ich habe viel mehr Informationen in den dunklen Bereichen als vorher und es sieht so aus als hätte sich im Dynamikumfang etwas getan. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung und wurde mir bis jetzt noch nicht bestätigt. Wenn dem so ist, dann nur dank dem neuen Prozessor, denn der Sensor ist noch immer derselbe wie in der E-M1 Mark II und er E-M1X.

Neuheiten der E-M1 III

  • Neuer Prozessor „TruePic IX“

  • Optimierte Gesichts-/Augenerkennung

  • Sternenhimmel-Autofokus

  • Joystick und ISO Taste

  • Autofokus Punkte können über den Rand verschoben werden und erscheinen auf der anderen Seite wieder

  • Akku laden via USB

  • Verschluss bis 400.000  (Mark II 200.000)

  • Bildstabilisator bis 7,5 EV Stufen

Unterschied E-M1X

  • Sucher Vergrösserung 0,83x

  • Wärmeableitungssystem für besseres Rauschverhalten

  • Intelligent Subject Detection AF

  • Zwei SD Kartenslots

  • Field Sensor System
    (Barometer, Kompass, Thermometer, GPS)

  • Dual Akkufach

Autofokus

Der Autofokus fühlte sich bei der neuen E-M1 Mark III ziemlich flott an und hat gut reagiert. Es war für mich auch wieder das erste Mal, dass ich die Kombination von C-AF und Tracking im Ernstfall verwendet habe. Früher war ich mit dieser Kombi nicht ganz glücklich, ausser bei der E-M1X in Zusammenarbeit mit dem «intelligent subject tracking». Also habe ich C-AF mit und ohne Tracking verwendet. Zu meiner Überraschung machte das Tracking eine gute Arbeit und ich hatte mehr scharfe Bilder als zuvor. 

Den C-AF habe ich in allen Situationen getestet: Gegenlicht, starker Nebel und wenn das Tier stillstand. Die Resultate sprechen für sich, ich hatte definitiv von jeder Serie genügend scharfe Bilder. Mir ist bewusst das Hirsche jetzt nicht die schnellsten Tiere auf der Erde sind aber bei einem Kampf können schon mal die Fetzen fliegen und es gibt genügend Ruckartige Bewegungen die eine schnelle Reaktion des Autofokus verlangen.

20MP Sensor

Eigentlich ist das Thema Megapixel für mich nicht wichtig und ich komme mit den 20MP sehr gut zurecht. Nun fragen sich sicher ein paar unter euch, warum kein neuer Sensor mit mehr Pixel? Die Frage ist sicher berechtigt, nur bedeutet für mich mehr Pixel nicht gleich bessere Bildqualität. Ein kleines Beispiel mit unserem Trendkind 4k: wie ich feststelle, ist nicht allen bewusst wieviel Pixel 4k überhaupt sind. In Pixel bedeutet das 3840 × 2160 und das ist einiges weniger als eine 20MP Kamera hergibt. Bei dem aktuellen Sensor von Olympus sprechen wir von einer Auflösung von 5184x3888 also über 5k! Es kommt noch dazu das man zu Hause einen Monitor benötigt, der überhaupt in der Lage ist diese Auflösung darzustellen. Hat man also eine Kamera mit 30MP oder sogar mehr, sollte mindestens der Monitor diese Auflösung darstellen können. Ansonsten ist die richtige Schärfe gar nicht sichtbar.

Für mich ist die Harmonie der Kamera viel wichtiger; alles muss perfekt aufeinander abgestimmt sein. So wie bei einem Orchester, wo jeder seinen Platz hat und keiner aus der Reihe tanzen darf. Wie ich selber lernen musste und mit eigenen Augen gesehen habe, ist der Prozessor ein sehr wichtiger Bestandteil der Kamera. Den nur dieser entscheidet wie gut die Informationen von Objektiv und Sensor verarbeitet werden können.

Fazit

Meiner Meinung nach können alle Benutzer einer E-M1 Mark II sorglos zuschlagen. Die Kamera kommt mit neuen Features die wirklich nützlich sind und der Akku und Batteriegriff bleibt sogar derselbe. Für den einen oder anderen überrascht die Kamera vielleicht nicht auf den ersten Blick aber die Bilder sind erstklassig. Auf den Autofokus war bei meinen Tests in allen Situationen verlass und ich werde das Tracking nun sicher öfter verwenden als zuvor. Die Kamera werde ich mir sicher zulegen, weil die Bildqualität einfach sehr gut ist. So bekommt meine E-M1X im Rucksack Gesellschaft von der E-M1 Mark III.

Bei Fragen zu diesem Testbericht können Sie mir gerne eine Nachricht schreiben unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Informationen des Herstellers

Weitere Informationen und einen Vergleich aller Modelle der E-M1 Serie finden Sie unter diesen Links von Olympus.

OM-D E-M1 Mark III

Vergleich der E-M1 Modelle